Zebrak

Ein neuer Meteorstein in Böhmen
(Aus der Prager Zeitung.)

Am 14. October d. J. des Morgens nach 8 Uhr wurden in der Gegend von Horzowitz, Berauner Kreises in Böhmen, bey beiterm, nicht auffallend bewölkten Himmel mehrere Jäger, Vogelsteller, Hirten u. a. durch ein Naturereigniß in Schrecken gesetzt, welches nach deren Aussage in zwey sehr heftigen und zwey schwächern Knallen und dazwischen und nachher folgenden Sausen und Pfeifen in der Luft, nach Aussage entfernterer Personen aber nur in zwey starken von Sausen und Pfeifen begleiteten Knaller bestand. Der hiervon zur Kenntniß gelangte Horzowitzer Oberamtmann Bohm säumte nicht, einige der gedachten Personen hierüber näher zu befragen und am folgenden Tage seiner hohen Obrigkeit eine schriftliche Relation darüber mit der Bemerkung vorzulegen, daß eine der in der Nähe der Moldau bestehenden Pulvermühlen in die Luft geflogen seyn solle. Diese Relation wurde von der Frau Gräfinn von Wrbna dem zufällig in Horzowitz anwesenden Gefertigten mitgetheilt, und dieser, nach näherer Befragung einiger Personen, die dieses Ereigniß selbst wahrgenommen, veranlaßt, die Vermuthung auszusprechen, daß mit dieser Erscheinung ein Herabfallen von Steinen verbunden gewesen seyn möchte, und bestimmt, den Oberamtmann um weitere und genaue Forschung nach etwa herabgefallenen Massen und Aufsammeln derselben zu ersuchen.

Nach einigen Tagen brachte der Oberamtmann Böhm in Erfahrung, daß ein Bürger in Zebrak einen auf der Oberfläche schwarz, im Innern aber grau gefärbten Stein gefunden habe, welches derselbe sogleich dem Gefertigten berichtete, der sich dadurch und durch die inzwischen erlangte Gewißheit, daß am gedachten Tage keine Pulvermühle verunglückt sey, zu einer Anzeige dieser Erscheinung an ein hochlobliches k. k. Londespräsidium und zu dem Antrage bewogen fand, durch eine eigene Commission die Erhebung aller wahrgenommenen Umstände und Sammlung gefundener Meteorsteine zu veranlassen. Hierzu geruhten der Herr Oberstburggraf, Franz Graf v. Kolowrat Ercellenz, sogleich den Berauner k. k. Herrn Kreishauptmann anzuweisen, und zu erlauben, daß der Gefertigte sich zur nähern ämtlichen Untersuchung dem beauftragten k. k. Kreiscommissär Breisky anschließe.

Am 26. October d. J. kamen die Commissarien nach Zebrak, wo dieselben, da der Herr Graf Eugen von Wrbna^[6] auf Horzowitz den seit mehreren Tagen in Zebrak von Hand zu Hand gegangenen Stein, um denselben vor weiterer Beschädigung zur Aufbewahrung in dem böhmischen Nationalmuseum zu sichern, bereits durch den Oberamtmann Böhm angekauft hatte, sich darauf beschränkten, hier, in Totschnik, Czerhowitz und Horzowitz, die Aussagen von siebenzehn glaubwürdigen Personen zu Protokoll zu nehmen, und dadurch die Bestätigung zu erlangen, daß am 14. October Morgens nach 8 Uhr von mehreren Personen wenigstens zwey sehr heftige Knalle, begleitet von Sausen und Pfeifen in der Luft, gehört worden sind. Den in der Nähe von Totschnik befindlichen Personen schien die Erscheinung in der Gegend von Horzowitz eder Lochowitz vorzugehen; von den bey Horzowitz befindlichen wollen aber drey derselben sie gerade über ihren Köpfen gehört haben. Ein am Rande des Abhanges, auf welchem der Stein gefunden wurde, vor seinem Hause in Zebrak stehender Bürger will bemerkt haben, daß dabey unweit seiner Wohnung etwas auf die Erde geschlagen, und ein auf einer Wiese weidender achtjähriger Knabe hat schon wenige Stunden nachher seinem Vater erzählt, in geringer Entfernung von ihm, beylänfig an dem Orte, wo der Stein gefunden wurde, seh mit einem Knalle Feuer zur Erde niedergefallen. Die Stärke der Knalle wurde mit Kanonen- und Pöllerschüssen, das Sausen und Pfeifen mit vereinigten Tönen mehrerer musikalischen Instrumente oder denen einer abgeschossenen Haubitzenkugel verglichen; die Dauer der ganzen Erscheinung wird sehr verschieden, auf mehrere Minuten, auch nur auf einige Secunden angegeben. Und nach der Aussage eines Hegers wurden durch den ersten Knall seine am Berge weidenden Kühe dergestalt erschreckt, daß sie wild davon sprangen, und er viel zu thun hatte, sie wieder zusammen zu bringen.

Der Finder des Steines, Franz Kolbe, Bürger und Tuchmachermeister in Zebrak, versichert nebst seinem Sohne Carl, nur zwey zusammen passende, im Ganzen 107 Loth W. G.^[4] wiegende Stücke eines Steines, jedoch nicht beysommen, sondern über 150 Schritte^[3] von einander entfernt, auf einem von Zebrak nach dem Dorfe Praskoles führenden Fußsteige gefunden zu haben; der zum Ganzen fehlende Theil, welcher beyläufig zwanzig Loth wiegen dürfte, ist noch nicht gefunden worden.

Nach der äußern Beschaffenheit ist dieser Stein den 1796 bey Belaio Zerkwa in Rußland, den 1803^[8] bey Lissa in Böhmen, und den 1812 bey Toulouse^[9] in Frankreich gefallenen am meisten ähnlich, wovon Exemplare damit verglichen worden.

Beyde gefundene Stücke wurden zur übergabe Se. Excellenz den Herrn Oberstburggrafen im des Herrn Grafen Eugen v. Wrbna den Commissarien durch den Horzowitzer Oberamtmann eingebanbigt, um im böhmischen Nationalmuseum zu werden.

Nach den weitern Aussagen, daß die Knalle an demselben Tage auch zu Lochowitz, Wossow, und selbst bey dem drey Meilen entfernten Dobrzisch wahrgenommen worden seyn sollen kann geschlossen werden, daß die Richtung dieser Erscheinung von Westnordwest gegkn Süden und Südost gegangen sey; und, da in den meisten bekannten Fällen mehrere solche Steine gefallen, so ist zu glauben, daß auch dießmahl mehrere, die in den Wäldern, Feldern und Wiesen noch verborgen liegen, gefunden werden dürften. Alle Ortsbehörden der bezeichneten Gegend werden daher aufgefordert, ihre Untergebenen, Jäger, Hirten, Holzmacher, Ackersleute u. a. aufmerksam zu machen und anzuweisen, solche ungewöhnliche Steine zu sammeln, die auf der Oberfläche schwarz gefärbt, im Innern aber bläulichgrau, und mit metallisch glänzenden Körnchen durchwachsen, übrigens bedeutend schwerer als gewöhnliche Sandsteine sind, und sie dem k. k. Kreisamte einzusenden; wenn solche Steine als wirkliche Meteorsteine erkannt werden, so wird dem Finder eine angemessene Belohnung zugesichert.

Prag am 30. October 1824.

K. A. Neumann,

k.k. Gubernial- und Commerzrath.

(…) 1824, den 14. October, nach 8 Uhr Morgens, war ein Meteorsteinfall in Böhmen, im Berauner Kreise in der Gegend von Zebrak, wovon mein sehr verehrter Freund, Herr K. A. Neumann^[2], k. k. Gubernialrath und Gommerzrath (durch welchen wir auch die Elbogner Eisenmasse zuerst haben kennen gelernt, und welcher auch bei den an Ort und Stelle geschehenen Untersuchungen zugegen war), genaue Nachrichten in einem besonders gedruckten Blatte am 30. October 1824 hat bekannt gemacht, mit welchen auch das, was in der Berliner Haude- und Spenerschen Zeitung, 1825, No. 7. vom 10. Januar, und was vom Herrn Prof. Hallaschka in Schumacher's astronomischen Nachrichten, No. 70. davon gemeldet wird, im Wesentlichen übereinstimmt. Bei heiterem, nicht sehr bewölktem Himmel wurden Mehrere durch 2 heftige und 2 schwächere Knalle, und nachherfolgendes Sausen und Pfeifen in der Luft, in Schrecken gesetzt; Andere, die entfernter waren, hörten nur 2 starke, von Sausen und Pfeifen begleitete Knalle. Anfangs glaubte man, es sey eine Pulvermühle in die Luft geflogen; als man aber hernach durch den Horzowitzer Ober-Amtmann Böhm Nachricht von einem Meteorsteinfalle erhalten hatte, veranstaltete das k. k. Landespräsidium die nähere Untersuchung der Umstände und die Ankaufung der Steine für das böhmische Nationalmuseum. Von einem Feuermeteore ist (vermuthlich wegen Helligkeit des Tages und weil, wenn man erst durch das Getöse aufmerksam gemacht wird, die Feuererscheinung gewöhnlich schon ausgehört hat) nichts weiter bemerkt worden, ausser dass Einer an der Stelle, wo ein Stein gefunden ward, hat mit einem Knalle Feuer zur Erde fallen sehen. Der Finder des Steines, Franz Kolbe, Bürger und Tuchmachermeister in Zebrak, versichert, nebst seinem Sohne Carl, nur zwei zusammenpassende, im Ganzen 107 Loth Wiener Gewicht^[4] wiegende Stücke eines Steines, jedoch nicht beisammen, sondern über 150 Schritte^[3] von einander entfernt, aus einem von Zebrak nach dem Dorse Praskoles führenden Fusssteige gefunden zu haben; der zum Ganzen sehlende Theil, Welcher beilaufig 20 Loth wiegen dürfte, war noch nicht gefunden worden. Nach der äussern Beschaffenheit findet Herr Gubernialrath Neumann diesen Stein den 1796 bei Belaja-Zerkwa in Russland (welchen ich noch nicht gesehen habe), 1803^[8] bei Lissa in Böhmen, und 1812 bei Toulouse^[9] gefallenen, bei Vergleichung von Exemplaren, am meisten ähnlich. Beide gefundenen Stücke find im Böhmischen Nationalmuseum zu Prag aufbewahrt. Aus den eingezogenen Nachrichten war zu schliessen, dass die Richtung dieser Erscheinung von NW nach SO gegangen sey. In Kastner's Archiv für Naturkunde, B.5. H.4. S. 417 theilt Herr von Martius^[10] auch einige in der öffentlichen Sitzung der königl. Baierischen Akademie der Wissenschaften vorgelesene Nachrichten nebst einer Analyse mit. Er zweifelt daran, dase 2 unganze Stükke 150 Schritt von einander entfernt wären gefunden worden, weil sich an dem Steine mehrere Spuren zeigen sollen, dass er weich gewesen, und späterhin zerschlagen sey. Die Analyse gab 20,30 nickelhaltiges Eisen; 18,82 Schwefeleisen; 60,70 erdige Theile, welche in Kieselerde, Thonerde, Magnesia, Eisenprotoxyd und Wasser zerlegt wurdem. (…)

Praskolesy (1824)

Pád u Praskoles na Berounsku

Poměrně značný zájem současných badatelů vzbudil pád kamenných meteoritů, k němuž došlo 24. října 1824^[11] kolem osmé hodiny ranní v krajině mezi Hořovicemi a Zdicemi, přesněji mezi Žebrákem a Praskolesy, jz. od Berouna. Stalo se tak deset let po náhodném nálezu meteoritického železa u Lenartova.

Za poměrně jasné, jen zcela mírně zatažené oblohy se ozvaly náhle dvě silné, výstřelům z děla podobné rány. Po nich následoval silný rachot a za sykotu a hvízdotu spadly 2-3 kameny, z nichž dva o celkové hmotnosti 1873 g (zhruba 2 kg) byly již brzy po pádu nalezeny (přil. XXI, obr. 33). Silné, výbuchům někdy podobné rány bylo slyšet na rozloze o velikosti zhruba 7×4,5 km, zejména v Točníku, v Cerhovicích, v Hořovicích, v Lochovicích, v Praskolesích a v Žebráce. Někteří z očitých pozorovatelů uváděli, že spatřili z oblohy padat kameny, které podle jejich tvrzení přiletěly ve směru od SZ k JV. Ohlušující rány při dopadu uslyšel náhodou v Hořovicích přítomný profesor K. A. Neumann^[2], který měl, jak již víme, vlastní zkušenosti s výzkumem železného meteoritu z Lokte [meteoryt żelazny Elbogen]. Hned upozornil, že by mohlo jít o pád meteoritů. O události, které byl náhodným, ale šťastným svědkem, podal již 30. října 1824 zprávu v denním tisku. Tím byl přirozeně ještě zvýšen zájem obyvatel z okolních obcí místa pádu. Nastalo pilné hledání kamenů, které bylo korunováno úspěchem. Na cestě vedoucí z Žebráka do Praskoles našel žebrácký občan F. Kolbe neúplný černý kámen a ve vzdálenosti asi 150 kroků od něho dokonce druhý, velmi podobný kus. Oba vážily 1873 g. Udánlivě třetí kámen z pádu o hmotnosti 309,6 g však dosud schází. Od nálezce koupil oba kusy hrabě Eugen z Vrbna^[6] a jeden z nich věnoval sbírkám Vlastenského muzea v Praze.

První podrobnější zprávy o pádu kamenů v okolí Praskoles podali Zippe (1825)^[12] a Martius (1825)^[10]. Větší kámen má tvar nepravidelně polyderický, je silně zaoblený a má vzhled jen málo opracovaného valounu s četnými mělkými podlouhlými prohloubeninami na povrchu. Jeho jemná povrchová kůra je nejvýše pouze 0,1 mm silná, barvy černé až černohnědé, matná, jen místy slabě lesklá, a ostře se odlišuje od světlé vnitřní základní hmoty.její struktura je přiléhavá, místy jemně hrbolkovitá, někdy dokonce až struskovitá. Vnitřek kamenů tvoří světle popelavě šedá, velmi jemnozrnná směs s nápadnými kovově lesklými částicemi nikového železa a troilitu. Místy bývá i rezavě skvrnitá až šmouhovitá s jemnými trhlinami. V této hmotě lze již lupou rozeznat droboučké kulovité, dobře uchované chondry, které se jen poněkud tmavším zbarvením odlišují od základní hmoty, z níž se dají snadno uvolnit. Podle uvedených znaků byly kameny z Praskoles zařazeny mezi kuličkovité hyperstenické chondrity. Zevním tvarem, vnitřní strukturou a mineralogickým složením se velice podobají chondritům z Lysé nad Labem [chondryt zwyczajny Lissa], na což správně upozornili již Neumann a Zippe. Jejich první chemickou analýzu provedl Kokta teprve v r. 1937, po něm také Wahl a Wiik (1951). Podle Kokty obsahuje křemičitanová část kamenů v procentech: 43,04 SiO₂, 15,49 FeO, 32,14 MgO, kovová část s troilitem: 85,35 Fe, 7,64 Ni, 0,52 Co, 6,65 S. Z toho vyplývá procentové zastoupení jednotlivých součástí, na něž připadá: 70,45 křemičitanů, 2,17 niklového železa a 5,38 troilitu.

Ve sbírkách muzeí jsou uloženy zpravidla jen drobné úlomky kamenů z Praskoles. Hlavní kus pádu je uložen ve sbírce Národního muzea v Praze. Má tvar nepravidelného komolého kužele o velikosti 10×7 cm, hmotnost 861 g. Další velký kus je ve sbírce Přírodovědeckého muzea ve Vídni a váží s drobnějšími úlomky celkem 450 g (354 + 96 g) a v Budapešti (88,5 g o velikosti 6×3×3 cm). Drobné úlomky o hmotnosti 1-14 g jsou jako vzácnosti uloženy ve sbírkách mnoha muzeí v zahraničí.